Faziendistorsionsmodell nach Stephen Typaldos
S. Typaldos (amerikanischer Osteopath und Notfallmediziner ) erkannte 6 unterschiedliche Distorsionstypen und entwickelte eine hocheffiziente manuelle (mit den Händen ausgeführte) Behandlungsmethode, bei der jede der 6 Störungen auf individuelle Art therapiert wird. Innerhalb kurzer Zeit können sowohl akute als auch chronische Beschwerden wirkungsvoll behandelt werden.
Die Wirksamkeit ist sowohl für den Patienten als auch für den Therapeuten oft verblüffend.
Bei akuten Verletzungen wie z. B. Verstauchungen, Prellungen u.ä. kann die Behandlung eine sofortige Schmerzreduktion und Verbesserung der Belastbarkeit bzw. des Bewegungsausmaßes zur Folge haben. Dadurch können auch Zeiten der Ruhigstellung verkürzt werden.
Bei chronischen Zuständen zielt die Behandlungstechnik darauf ab, Verklebungen im Fasziengewebe zu lösen und damit die Beschwerden wieder in einen akuten, behandelbaren Zustand zu bringen.
Geschichte des FDM
1991 stellte S. Typaldos seine Technik erstmalig vor, seitdem wird sie ständig weiterentwickelt.
Über Dr. Georg Harrer der Wiener Schule für Osteopathie entstand ein Kontakt zur
Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Dort führte Christian Stein umgehend eine klinische Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit des FDM an der Klinik für Rehabilitationsmedizin durch.
Gleichzeitig fand unter der Leitung von Dr. Georg Harrer erstmalig eine Fortbildungsreihe „FDM“ für Ärzte an der MHH statt.
(www.aim-hannover.de, Osteopathie nach St. Typaldos)
Dr. Christian Stein und Christoph Rossmy leiten Fortbildungskurse in FDM für Ärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker und Osteopathen. Diese neue Fortbildungsreihe erfreut sich großer Beliebtheit und ist im Original nachzulesen unter
www.typaldos-akademie.de
oder
www.fdm-europe.com
Was sind Faszien ?
Man glaubte lange, dass die bindegewebigen Hüllschichten nur zur Formgebung der Muskulatur, zur räumlichen Trennung verschiedener Körperregionen oder als Gleit – und Verschiebeschichten dienten.
Inzwischen weiß man dank wissenschaftlicher Forschungen ( u. a. durch Dr. Robert Schleip, Myofascial Release ® www.myofascial.de), dass das Netz der Faszien als ein gut organisiertes eigenständiges Organsystem mit
vielfältigen Aufgaben anzusehen ist.
Es hat z. B. auch die Aufgabe, den Blutkreislauf und das Lymphsystem beim Transport von Körperflüssigkeiten und damit bei der Versorgung der Knochen und anderer Gewebe mit Nährstoffen u. a. chemischen Substanzen zu unterstützen.
Es hat eine enge Verbindung zum Nervensystem und registriert somit die Eigenwahrnehmung des Körpers.
Unterschiedliche Störungen des Fasziensystems können unterschiedliche Symptome hervorrufen, z. B. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Instabilität, Sensibilitätsstörungen u. a.
Was ist das Fasziendistorsionsmodell ?
Der Bergriff FDM beeinhaltet 3 Worte :
Faszien sind bindegewebige Strukturen, die weitreichende Funktionen innerhalb des Körpers erfüllen.
Distorsion = Verdrehung / Verrenkung
Fasziendistorsionen sind anatomische Veränderungen / Störungen unterschiedlicher Ursache (z. B. Verletzung) von Faszienstrukturen, die zu körperlichen Beschwerden ( Schmerz, Bewegungseinschränkung u. a.) führen.
Modell bedeutet die stetige Weiterentwicklung des FDM durch Forschung und klinische Wirksamkeitsstudien der FDM – Techniken.
Wie wird FDM angewandt ?
Aktuell wird FDM vorwiegend bei Beschwerden des Muskel – Skelettapparates als Schmerztherapie angewandt.
Indikationen:
Akute Schmerzen durch Verstauchung, Verrenkung, Hexenschuß, Bänderriß, Sturz usw.
Chronische Schmerzen in allen Bereichen des Bewegungsapparates
Bewegungseinschränkungen / Gelenksteife
Sensibilitätsstörungen ( Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schwächegefühl,...)
Die 6 Distorsionstypen werden anhand genauer Anamnese und Schmerzbeschreibung des Patienten diagnostiziert und mit den entsprechenden Techniken manuell (mit den Händen) behandelt. Z. T. kommen Hilfsmittel, z. B. Schröpfköpfe, zum Einsatz.
FDM wird u. a. in der deutschen Fußballnationalmannschaft und bei
Bayern – München erfolgreich angewandt.
Brita Bergmann
- 1999 Myofascial Release ® bei Dr. Robert Schleip
- 2010 FDM i. A. Dr. Ch. Stein / Ch. Rossmy